Der Gesetzgeber schreibt vor, dass ortsfeste elektrische Betriebsmittel wie Ständerbohrmaschinen oder Produktionsanlagen regelmäßig auf ihre Funktion und Sicherheit überprüft werden. In den folgenden Absätzen geht es genau darum, und es wird zusätzlich erklärt, wie oft die Prüfung durchgeführt werden muss. Wer darf prüfen und worauf ist zu achten? Warum es sich neben der Sicherheit auch wirtschaftlich lohnt, regelmäßig professionelle Prüfungen gemäß DGUV V3 durchzuführen, erklären wir im folgenden Artikel.  

Was ist die Prüfung ortsfester elektrischer Betriebsmittel?

Die Prüfung ortsfester elektrischer Betriebsmittel ist eine Maßnahme, um regelmäßig die Sicherheit in Ihrem Unternehmen zu prüfen. Der Gesetzgeber schreibt in der DGUV Vorschrift 3 Fristen vor,  in denen eine umfangreiche Prüfung durchzuführen ist.

Für Unternehmer ist die Prüfung aus mehreren Gründen wichtig. Sie erfüllen dadurch nicht nur die gesetzlichen Vorgaben, sondern sie werden auch frühzeitig auf Mängel hingewiesen (dies spart teure Folgekosten). Die Versicherung belohnt das Ganze ebenfalls mit geringeren Beiträgen. Wichtig: Der erste Check muss bereits vor erstmaliger Inbetriebnahme erfolgen, danach in regelmäßigen Abständen.

Prüfungen vor der ersten Inbetriebnahme werden gemäß VDE 0100-600 durchgeführt, bei wiederkehrenden Prüfungen wird nach VDE 0105-100 gehandelt.
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Was sind ortsfeste elektrische Betriebsmittel?

Elektrische Betriebsmittel sind fest verankert und nicht leicht zu bewegen. Sie dienen der Anwendung elektrischer Energie, um beispielsweise etwas zu verteilen, zu messen, zu erzeugen oder umzusetzen.

Beispiele sind Produktionsanlagen, Be- und Verarbeitungsmaschinen, Fertigungszentren, Ständerbohrmaschinen, Pressen, Hebebühnen und Krananlagen. Auch Herde und Durchlauferhitzer sind ortsfeste elektrische Betriebsmittel.

Warum muss man überhaupt prüfen?

Zack Wichtige InformationDie Prüfung ortsfester elektrischer Betriebsmittel erfolgt, damit Mängel frühzeitig erkannt und beseitigt werden können. Kommt es zum Beispiel zu einer Funktionsstörung, wäre ein Totalausfall denkbar.  Höherer Energieverbrauch aufgrund mangelnden Wartungszustands der Betriebsmittel stellt eine weitere häufig auftretende Folge dar.

Im Ernstfall kommt es zu einem Brand, der nicht nur kostenintensiv, sondern unter Umständen auch mit Personenschäden verbunden ist.

Finanziell hat es für den Betrieb ebenfalls Vorteile. Viele Versicherungen senken die Beitragszahlungen, wenn die Prüfungen in den geforderten Zeiträumen eingehalten werden und dadurch der einwandfreie Zustand bestätigt wird. Ein solcher Hinweis ist oft schon in der Police vermerkt. Außerdem kommt man seinen Verpflichtungen gegenüber den Berufsgenossenschaften/Gewerbeaufsichtsämtern nach.

Ist die Überprüfung abgeschlossen, wird ein gerichtsfestes Protokoll ausgestellt. Darauf befinden sich neben den relevanten Daten auch alle Mängel, die unter Umständen gefunden wurden. Deren Behebung steht in diesem Fall an erster Stelle.

Was wird genau geprüft?

Bei der Prüfung ortsfester elektrischer Betriebsmittel stehen mehrere Punkte im Fokus, sodass neben der Sichtkontrolle auch eine Funktionsprüfung erfolgt. Geprüft werden ebenfalls relevante Dokumente sowie einzelne Komponenten.

Welche Normen sind relevant?

Um den Ablauf einer Überprüfung einheitlich zu gestalten, gibt es verschiedene Normen und VDE-Bestimmungen. Bezieht man sich auf die Prüfung ortsfester elektrischer Betriebsmittel, dann sind zwei Normen relevant.

Die VDE 0100-600 („Errichten von Niederspannungsanlagen“) regelt die Erstüberprüfung vor der ersten Inbetriebnahme. Die Norm VDE 0105-100 („Betrieb von elektrischen Anlagen“) detailliert die Vorgaben für die im Anschluss stattfindenden wiederkehrenden Prüfungen.

Wie wird eine Prüfung vorbereitet?

Bevor eine Elektrofachkraft mit der Prüfung beginnen kann, müssen Vorbereitungen getroffen werden. Los geht es mit einer Bestandsaufnahme, die Übersichtspläne, Schaltpläne, frühere Prüfprotokolle und  weitere Dokumentationen umfasst. Auch das vorliegende Netzsystem wird ermittelt.

Der aktuelle Zustand der Anlage ist ein weiterer Schwerpunkt, denn hier wird überprüft, ob es Unstimmigkeiten bei den Bestandsplänen gibt und ob sich die Art der Nutzung in irgendeiner Art und Weise verändert hat. Wäre dies der Fall, so wäre unter Umständen eine Um- oder Nachrüstung erforderlich. Beispiel: Ein RCD Typ A müsste gegen einen Typ B ausgetauscht werden.

Wie läuft eine Prüfung ortsfester Betriebsmittel ab?

Alle Betriebsmittel werden einzeln überprüft. Die Prüfung besteht aus drei Schritten, „Besichtigen“, „Messen“ und „Erproben“.

Der erste Punkt beinhaltet eine Sichtprüfung und legt den Schwerpunkt darauf, ob eine unsachgemäße Verwendung oder Beschädigungen erkennbar sind. Beim zweiten Punkt werden alle vorgeschriebenen Messungen durchgeführt. Nummer drei ist eine Funktionsprüfung.

Die elektrische Prüfung wird ausschließlich mit kalibrierten Messgeräten vollzogen. Gemessen werden unter anderem der Berührungsstrom, der Isolationswiderstand und der Schutzleiterwiderstand.

Ist das Ergebnis der Prüfung positiv, wird dies neben dem Prüfprotokoll auch durch eine Plakette angezeigt, auf der der nächste Termin vermerkt ist. Wird die Prüfung nicht bestanden, sind die Mängel zu beseitigen und eine erneute Prüfung notwendig.

Wie oft muss müssen ortsfeste elektrische Betriebsmittel geprüft werden?

Die Prüfung ortsfester elektrischer Betriebsmittel muss alle 4 Jahre erfolgen. Der Fokus liegt auf einem ordnungsgemäßen Zustand, der für einen reibungslosen Arbeitsablauf zwingend erforderlich ist.

Sind die ortsfesten elektrischen Betriebsmittel „in Betriebsstätten und Räumen besonderer Art” (DIN VDE 1000 Gruppe 700) untergebracht, beträgt die Prüffrist 1 Jahr.

Wer darf die Prüfung ortsfester elektrischer Betriebsmittel vornehmen?

Es gibt zwei Personengruppen, die zur Prüfung befugt sind. Prüfer können Elektrofachkräfte („EFK“) sein oder elektrotechnisch unterwiesene Personen („EUP“), wenn sie über geeignete Mess- und Prüfgeräte sowie Erfahrung verfügen. Wichtig: Im zweiten Fall darf die Prüfung trotzdem nur unter der Aufsicht einer EFK erfolgen.

Fazit

Die DGUV Prüfung ist unerlässlich und garantiert einen sicheren Umgang mit den elektrischen Betriebsmitteln. Eine regelmäßige Prüfung ortsfester elektrischer Betriebsmittel führt außerdem zum frühen Erkennen etwaiger Mängel und spart Energiekosten. Teure Reparaturen werden vermieden.

Die DGUV V3 Prüfung regelmäßig durchführen zu lassen, ist die Pflicht eines jeden Unternehmers. Kontaktieren Sie uns, unser professionelles Team berät Sie gerne!

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