Mit einer Photovoltaik-anlage auf dem Dach leistet man nicht nur einen Beitrag zur Energiewende, sondern man erhält auch viel Verantwortung. Eine regelmäßige Prüfung von Photovoltaikanlagen durch eine anerkannte Prüforganisation nach VDE 0100-600 ist Voraussetzung für einen ordnungsgemäßen und sicheren Betrieb. Neben einer initialen Prüfung und Abnahme einer neu aufgebauten Anlage ist eine routinemäßige Prüfung der Solaranlage und ihrer Komponenten vorgeschrieben.

Wie sind die gesetzlichen Grundlagen für die wiederkehrende Prüfung von Solaranlagen?

Solaranlagen sind komplexe technische Installationen, die in schlecht zugänglichen Bereichen (Hausdächer, Hallendächer, abgelegene Standorte im Freiland etc.) zuverlässig vor Unfallgefahren gesichert funktionieren müssen. Grundlagen für die Prüfung von Solaranlagen sind die Verordnung DGUV V3 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung zur Prüfung von elektrischen Anlagen im Sinne der Unfallverhütung und die Technische Regel für Betriebssicherheit TRBS 1201 zur Prüfung und Kontrolle von Arbeitsmitteln und überwachungsbedürftigen Anlagen.

Die Prüfkriterien und Prüffristen für die gesamte Anlage werden in den Normen des Verbands Deutscher Elektrotechnik VDE 0105-100, VDE 0100-600 und VDE 0126-23 zusammengefasst. Nach diesen Kriterien ist jede Solaranlage alle vier Jahre vollständig zu prüfen.

Jenseits der gesetzlichen Vorschriften ist eine Prüfung der Solaranlage auch versicherungstechnisch sinnvoll: Beschädigte Module als Versicherungsfall sind keine Seltenheit, eine sorgfältige Dokumentation aller notwendigen Prüfungs-, Befestigungs- und Sicherungsarbeiten ist wertvoll. Ferner sichert die regelmäßige Funktionsprüfung der Solaranlage auch den Ertrag, den diese über die gesamte Laufzeit bringen soll.

Welche Prüfungen müssen bei Photovoltaikanlagen wiederkehrend durchgeführt werden?

Die Prüfung einer Photovoltaikanlage erfolgt entweder durch eine Prüforganisation oder einen Elektrofachbetrieb, der eine Prüfung für Niederspannungsanlagen nach VDE 0100-600 durchführen kann. Wichtigstes Element dieser Prüfung ist eine lückenlose Dokumentation der Prüfschritte: Nur so kann bei Problemen nachgewiesen werden, dass alle Vorschriften zum Betrieb der Anlage eingehalten wurden.

Im Rahmen der Solaranlagenprüfung werden folgende Prüfpunkte abgearbeitet:

  • Sichtprüfung der Anlage auf Beschädigungen und Mängel an Isolation und Kabelsträngen
  • Sorgfältige Funktionsprüfung unter Einbeziehung des Wechselrichters
  • Genauer Abgleich der vorgefundenen Anlagenkonfiguration mit dem dokumentierten Datenbestand: Wurden bauliche Veränderungen an der Anlage vorgenommen, müssen diese hier nachvollziehbar aufgeführt sein
  • Sorgfältige messtechnische Überprüfung: Gemessen werden der Isolationswiderstand, die Leerlaufspannung, der Kurzschlussstrom, die Leistung der Anlage insgesamt, die niederohmigen Verbindungen und der aus sicherheitstechnischen Gründen besonders wichtige Schutzpotenzialausgleich
  • Einen gesonderten Prüfpunkt stellt die Wirksamkeitsprüfung für Schutzmaßnahmen an der Anlage dar: Auch eine Photovoltaikanlage kleinerer Bauart erzeugt starke Gleichströme in den Kabelverbindungen und Kupplungen, deren Berührung lebensgefährlich sein kann
  • Den Abschluss bildet eine sorgfältige Funktionsprüfung der Anlage: Passen die gemessenen Werte zur aktuellen Sonneneinstrahlung? Funktioniert der Wechselrichter ordnungsgemäß? Ist die, bei größeren Anlagen verpflichtende, bidirektionale Fernsteuerungsanbindung an den Direktvermarkter funktionsfähig? Werden Einspeisedaten geliefert und die Schaltimpulse des Leitstands umgesetzt?

Besteht die Anlage in allen Punkten, ist die Solarprüfung nach VDE 0100-600 für dieses Mal bestanden.

Mängel an der Solaranlage rechtzeitig erkennen: Was können Betreiber selbst prüfen?

Betreiber von Solaranlagen sollten sich nicht allein auf die wachsamen und fachkundigen Augen der Prüfer und Prüforganisationen verlassen – auch Eigeninitiative ist im Betrieb der Solaranlage gefragt. So muss der Wechselrichter der Anlage, welcher aus dem von den Solarpanels erzeugten Gleichstrom netzkompatiblen Wechselstrom macht, täglich kontrolliert werden. Im Allgemeinen reicht hier ein kurzer Blick aufs Display.

Auch muss der Zustand der Fernüberwachung täglich kontrolliert werden: Funktioniert die Anbindung zum Leitstand und können Abschaltbefehle rechtzeitig und schnell genug übermittelt werden?

Dies ist insbesondere im Brandfall bei Dachanlagen wichtig: Steht die Anlage noch unter Spannung und die Feuerwehr nähert sich mit dem Schlauch, können mehrere hundert Volt Spannung durch das Löschwasser in den Arm des Feuerwehrmanns übertragen werden. Die Abschaltung der Anlage muss daher absolut zuverlässig funktionieren – natürlich auch, wenn Wartungs- oder Reinigungsarbeiten durchgeführt werden.

Zählerkontrolle und Panelprüfung

Auch die “betriebswirtschaftliche” Anbindung der Anlage muss selbstverständlich funktionieren: Mindestens einmal im Monat sollte der Betreiber daher den Zähler der Anlage prüfen und den Zählerstand notieren; Zählerstände sollten sorgfältig dokumentiert und analysiert werden. Ist die Anlage an einen Leitstand der örtlichen Stadtwerke oder an ein virtuelles Kraftwerk angebunden, entfällt diese Prüfvorschrift in der Regel. Es kann aber dennoch nicht schaden, dem automatischen Übermittlungssystem etwas auf die Finger zu schauen.

Das Wichtigste an der Solaranlage, die eigentlichen Solarpanels, sollten natürlich auch einer regelmäßigen Prüfung durch den Betreiber unterzogen werden. Die sogenannte Generatorfläche sollte nicht nur in einem einwandfreien Zustand sein (fest montiert, keine herabhängenden Teile, kein Glasbruch, keine losen Kabel usw.), sondern auch durch eine saubere Oberfläche optimale Ergebnisse bei der Ausbeute der solaren Strahlungsenergie liefern. Nur eine regelmäßig gereinigte Solaranlage ist in der Lage, ihre Peakleistung überhaupt zu erreichen.

Fazit: Regelmäßige Wartung und Prüfung erhält die Freude an der sauberen Sonnenenergie

Wie jedes technische Gerät und jede komplexe Installation funktioniert eine Solaranlage nur so gut, wie die Wartung und die Qualität ihrer Komponenten es erlauben. Eine regelmäßige Wartung durch spezialisierte Fachfirmen erhöht die Lebensdauer der PV-Anlage und sichert langfristig Ihre Investition.

In den meisten Fällen kann es sich lohnen, mit einem ortsansässigen Unternehmen einen Wartungsvertrag abzuschließen, der nicht nur zu den Routineuntersuchungen kommt, sondern auch im Störungsfall kurzfristig bereitsteht. So bleibt die Anlage auch langfristig sicher und erlösstark. Fragen Sie uns gerne kostenlos an, wir beraten Sie dabei!

Fragen und Antworten zur Prüfung von Solaranlagen

✅ Wer kann die Prüfung an der Solaranlage durchführen?

Die Prüfung an der Solaranlage kann durch jede Prüforganisationen und jedes Fachunternehmen durchgeführt werden, das eine Prüfung nach VDE 0100-600 abnehmen kann.

✅ Welche Wartungs- und Prüfarbeiten kann ich selbst durchführen?

Grundsätzlich kann der Besitzer einer Solaranlage Sichtprüfungen und Funktionsprüfungen selbst durchführen - allerdings nur an der Oberfläche. Für alle spannungsführenden und sicherheitsrelevanten Teile ist unbedingt eine Fachfirma hinzuzuziehen.

Die Leistungen „ Prüfen von Photovoltaikanlagen“  können wir aktuell aus ressourcentechnischen Gründen nur regional und sehr begrenzt für unsere Bestandskunden als zusätzliche Leistung anbieten. Wir empfehlen, dass Sie sich hierzu an darauf spezialisierte Sachverständige wenden.

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